Die Schlosskapelle

Die Schlosskapelle

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Als junger Mann unternahm Josue von Beroldingen, der Erbauer des Schlösschens, eine Pilgerreise nach Jerusalem. Beeindruckt vom Heiligen Land, liess er nach seiner Rückkehr an der Südseite des Schlösschens die kleine Kapelle errichten.
Er baute sie zu Ehren von Christi Auferstehung und widmete sie den beiden Märtyrern Laurentius und Thomas. So heisst sie heute auch Laurentius-Kapelle.
Sie wurde am 21. Mai 1546 vom Fürstbischof von Konstanz eingeweiht. Ein kleiner Flügelaltar mit geschnitzten Figuren aus Lindenholz schmückt die Chorrundung. Wir finden darauf Petrus, Katharina, Maria mit dem Kind, Barbara und Paulus dargestellt. Darüber thront Christus, der Auferstandene. Links an der Wand ist eine weitere Figur von Anna mit dem Kind Maria auf dem Arm und auf der rechten Seite der Märtyrer Sebastian. Ein Ziergitter trennt den Chorraum zum Kapellenschiff hin. Ein Gemälde vom Abendmal im Stil von Leonardo da Vinci belebt die weisse Wand links. An der Decke wurden etwas später Kartuschen im Rokokostil angebracht. Ein wunderschöner goldener Messbecher mit eingravierten biblischen Szenen gehört zu den Sehenswürdigkeiten und auch die kleine Glocke, die im Turm hängt, soll sehr kunstvoll sein.
Noch in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts war es die Aufgabe des Kaplans von Altdorf, neun Mal im Jahr in Beroldingen die Heilige Messe zu zelebrieren. Während vielen Jahren war es Dr. Eduard Wymann, Theologe und Historiker, der dieses Amt betreute. Ihm wurde im Schlössli das sogenannte Kaplanenstübli eingerichtet, das er bei seinen Aufenthalten in Beroldingen bewohnte.
Heute wird noch zwei Mal im Jahr in der Schlosskapelle von Beroldingen gepredigt: Beim Bittgang im Mai und am Namenstag von Laurentius im August.

Die Kapelle ist täglich geöffnet

© www.kunstobjekte.ch   # 041 820 48 58   * 07.05.2023